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Schön scheitern

Zugegeben, das Vorhaben für einen Fahrradfrischling (abgesehen von Einkaufsfahrten und kürzeren Touren) war gewagt: 65 Kilometer mit dem Rad an einem Tag, an der Rems entlang, von Aalen nach Schorndorf und zurück zum Ausgangspunkt mit dem Zug, angeboten vom örtlichen Fahrradclub. Glücklicherweise waren Pedelecs erlaubt. Die Beschreibung der Radtour hörte sich gut an, moderates Tempo, 16 Kilometer pro Stunde. Das Foto zeigte eine kleine, bunt gekleidete Gruppe, die gemütlich auf einem asphaltierten Weg zu radeln schien.

Ich beschloss, mich anzumelden. Mein Flyer war mit neuen Reifen und Bremsen ausgestattet, die Batterie aufgeladen.

Am Treffpunkt erwartete mich eine muntere Truppe überwiegend fortgeschrittenen Alters mit coolen und modernen E-Bikes. Als eine der wenigen Nicht-Großmütter der Gruppe hatte ich das älteste Fahrrad, mit einem tiefen Einstieg, sozusagen ein Oma-Rad. Zu meinem Oldtimer wurde bemerkt: „Schaut mal, Simone hat ein Fahrrad aus einer Zeit, da wussten wir noch gar nicht, was ein E-Bike ist.“

Der Beginn der Radtour gestaltete sich entspannt. Kaum hatten wir jedoch Aalen verlassen, wurde ordentlich Tempo gemacht, für meinen Geschmack jedenfalls. Nach fünfzehn Kilometern waren mein echter und geistiger Akku bereits auf Halbmast. Meist war ich im Low-Modus gefahren, aber am Berg hatte ich hin und wieder auf Full-Power geschaltet, um mit den anderen mithalten zu können. Nach weiteren zehn Kilometern machte sich bei mir Panik breit, denn die Akkuladung nahm rapide ab. Ich sah mich schon das Rad auf schotterigen Wegen durch den Wald schieben, oder, noch schlimmer, die Gruppe innerlich fluchend auf mich wartend. Kleinlaut beichtete ich bei einem kurzen Stopp unserer Gruppenleiterin die missliche Lage. Zu meiner großen Erleichterung reagierte sie freundlich und professionell und meinte, auf die Akkuanzeige sei bei diesen (alten 😊) Modellen nicht Verlass, das wisse sie aus eigener Erfahrung. Der weitere Weg sei eben und ginge vielfach sogar leicht bergab. Als Küken der Gruppe solle ich direkt hinter ihr fahren.

Sie sollte recht behalten: Als wir nach insgesamt 40 Kilometern zur Rast in Schwäbisch-Gmünd eintrafen, war der Akku fast leer. Beim gemütlichen Zusammensein im Café erhielt ich Empfehlungen für ein neues Rad, wertvolle Tipps, welcher Antrieb der beste sei und aufmunternde Worte, noch ein wenig (😊) an meiner Kondition zu arbeiten.

Gut gelaunt verabschiedeten wir uns – die Gruppe setzte ihre Reise fort, ich schob mein Rad zum Zug und hatte dann viel Zeit, über den Erwerb eines neuen Rads oder wenigstens über einen neuen Akku nachzudenken. Ach ja: In eine gute Radlerhose für meinen wunden Po und Handschuhe für meine kalten Hände zu investieren, wäre auch nicht verkehrt.

Unser Portal steht

Nach monatelanger Arbeit: Unser Portal steht! Das musste gefeiert werden. Vielen Dank an Dirk (Fotos), Cathi (Programmierung) und Klaus (Technik)!

Wanderung Schwäbische Alb

Unter der Leitung unserer Wanderführerin Anna starteten wir am Wanderparkplatz in Schlattstall, einem Vorort von Lenningen, und wanderten durch die Lange Steige, eine mystische und romantische Schlucht, auf den Albtrauf. Weiter ging es über Feld- und Wiesenwege zum Aussichtsturm, den Römerstein. 114 Stufen, aber wir wurden mit einem gigantischen Ausblick belohnt! Zum Abschluss gönnten uns ein leckeres Essen im Gasthaus Hirsch in Schlattstall. INFOS ZU WEITEREN WANDERUNGEN: https://www.49ontop.de


Wanderung durch das Stohgäu zum Krieger nach Hirschlanden

Unsere Wanderführung Anna stimmte uns mit einem Gedicht von Myla Abadi „Eine Wanderung ohne Zeit“ (https://www.facebook.com/mila.abadi) auf die Wanderung ein. Dort heißt es unter anderem:

„Gelöste Tiefe, die aus mir spricht,
sie lädt mich ein im Jetzt zu sein.
Verwandlung geschieht
und lässt mich nicht mehr eilen.“

Nach einem etwas herausfordernden Aufstieg auf dem Keltenweg erreichten wir den als Naturdenkmal geschützten Grabhügel „Krieger von Hirschlanden“ aus der Hallstatt-Zeit (ca. 800 bis 450 v. Chr.). Die Originalstatue steht im Naturkundemuseum, eine Nachbildung konnten wir vor Ort bewundern und mit einer wohlverdienten Pause (für uns als „moderne“ Menschen selbstverständlich J) verbinden. Während wir uns mit Broten, Keksen (und einem selbstgebrauten Schnaps) stärkten, lauschten wir dem Songtext von Silbermond „Krieger des Lichts“. Über bequeme Feldwege und durch den Bonlander Wald ging es dann weiter in das hübsche Städtchen Höflingen. Dieses Kleinod hat eine lange Geschichte und sogar eine Burg aus dem 11 Jahrhundert, die im 16. Jahrhundert in ein Schloss „upgegraded“ wurde.

Im Heckengäu rund um Ostelsheim

Wir starten unsere Wanderung am Dätzinger Schloss, ein wunderbares Kleinod, wo regelmäßig Konzerte und Theateraufführungen stattfinden. Wer Lust auf Heiraten hat, kann sich hier standesamtlich trauen lassen. Auf unserem Weg durch das Heckengäu säumen Wachholderbüsche und Schlehenhecken unseren Weg. Der Klimawandel zeigt in Form von großen Populationen des Eichenprozessionsspinners, besser gesagt, seinen Larven, die Eichen komplett kahlfressen. Insbesondere in trockenen Sommern haben sie leichtes Spiel, da die Widerstandkraft der Bäume geschwächt ist. Dafür ist es schön zu sehen, dass der öffentliche Nahverkehr ausgebaut wird, denn die Trasse der ehemaligen Württembergischen Schwarzwaldbahn wird reaktiviert.  2023 ist es soweit: Die Hermann-Hesse-Bahn soll zum ersten Mal von Calw aus über Weil der Stadt nach Renningen rollen und so die Region Schwarzwald mit dem Wirtschaftsraum Sindelfingen/Böblingen und der Landeshauptstadt Stuttgart verbinden. Die fortgeschrittenen Bauarbeiten konnten wir an manchen Stellen auf unserer Wanderung schon in Augenschein nehmen; an anderen warten die alten, überwucherten Gleise noch auf ihre Erweckung aus dem Dornröschenschlaf.